Race Copter

Es gibt viele Race-Copter Komplettsets auf dem Markt, die alle notwendigen Teile wie Motoren, Motorregler und Steuerelektronik enthalten.
Allerdings empfiehlt es sich, die einzelnen Bauteile selbst zusammenzustellen und den Copter selbst aufzubauen, da es so gut wie kein Komplettset gibt, das wirklich aktuelle und qualitativ hochwertige Komponenten beinhaltet.
Außerdem kann man den Copter so perfekt auf seine Ansprüche abstimmen und lernt auch wie diese genau aufzubauen und zu reparieren sind, falls es mal zu einem Absturz kommt, was früher oder später auf jeden Fall passieren wird!
Nur wenn man mal seinen Copter selbst aufgebaut hat ist man auch in der Lage ihn immer wieder zu reparieren!
Andernfalls müsste man ihn immer wieder für viel Geld reparieren lassen und das ist bestimmt keine Dauerlösung ;)
Außerdem macht auch das Aufbauen und das Abstimmen Spaß und es geht auch schnell in Fleisch und Blut über.
Aus welchen Teilen besteht jetzt so ein Race-Copter bzw. welche Teile muss man sich anschaffen?
Die nachfolgende Teileliste stellt für mich das optimale Preis-Leistungsverhältnis dar.
Die empfohlenen Komponenten sind günstig, jedoch auch qualitativ hochwertig und leistungsstark.
Somit wird der Aufbau eines Race-Copters für knapp 300€ ermöglicht, der dennoch leistungsstark und langlebig ist.
Das weitere Zubehör, welches zum Fliegen erforderlich ist, findet man unter dem Menüpunkt welches Zubehör?
1. Frame
Der Frame oder Rahmen ist das Grundgerüst des Copters, an dem alle Komponenten sowie die Motorarme befestigt werden und besteht komplett aus CFK.
Es existiert eine sehr große Auswahl an unterschiedlichen Frames. Allerdings ist es nicht so sehr wichtig welchen man genau nimmt, da er so gut wie keinen Einfluss auf das Flugverhalten hat, solange es sich um einen aktuellen, leichten und robusten Rahmen handelt.
Man sollte seine Wahl eher daraus treffen, welche Größe man bevorzugt, was genau man mit dem Copter vorhat und wie viel Platz für die einzelnen Komponenten benötigt wird.
Die gängigsten Coptergrößen liegen zwischen 3 und 6 Zoll.
Die Zollangaben beziehen sich dabei auf die Größe der Propeller, die man mit diesem Rahmen benutzen kann.
Die meistgenutzte Größe eines typischen Race-Copters ist ein 5 Zoll Rahmen.
Es lassen sich also Propeller mit einer Größe bis zu maximal 5 Zoll benutzen.
Grundsätzlich gibt es 2 Arten von Frames, zwischen denen man entscheiden sollte.
1. Racing Frame
Racing Frames sind speziell für Drohnenrennen konzipiert und sind in der Regel möglichst kompakt und leicht gehalten, um eine möglichst hohe Agilität und Geschwindigkeit zu erreichen.
Die Nachteile sind, dass der Rahmen deswegen meistens dünner ist und somit schneller bei einem Absturz bricht.
Außerdem hat man wegen der Kompaktheit nur sehr wenig Platz um alle Komponenten unterzubringen und Einstellungen an diesen vorzunehmen gestaltet sich schwieriger.
Ein guter Racing Frame ist zb. der Diatone GT-R5:
2. Freestyle Frame:
Ein Freestyle Frame ist nicht für Rennen, sondern für einen universellen Einsatz, möglichst hohe Robustheit und Einfachheit ausgelegt.
Diese Frames brechen auch bei einem härteren Absturz in den meisten Fällen nicht und man hat schön viel Platz für alle Komponenten.
Die Nachteile sind, dass sie dementsprechend schwerer als Racing Frames sind und nicht ganz an die Performance eines Racing Copters herankommen.
Der Alien RR5 ist ein guter und bekannter Freestyle Frame:
2. Motoren
Bevor man sich für bestimmte Motoren entscheidet, sollte man sich zuerst entscheiden welche Flugakkus man nutzen will.
Ob 4S (4 Akkuzellen) oder 6S (6 Akkuzellen)
Dazu bitte erst den Punkt Flugakku lesen!
4S Motoren:
Will man mit 4S fliegen, sollten Motoren mit 2300 bis 2600kv (max. Motordrehzahl pro Minute) eingesetzt werden wie zb. diese:
6S Motoren:
Die übliche KV Zahl von 6S Motoren liegt zwischen 1600 und 1900kv.
3. Drehzahlregler (ESC)
Ein Drehzahlregler ist wie der Name schon sagt für die Regelung der Motordrehzahl nötig.
Er ist das Verbindungsstück zwischen Steuersignal und Motor.
Man kann entscheiden, ob man lieber 4 einzelne Regler verwendet, von denen man jeden an einen Motorarm klebt oder ob man einen sogenannten „4in1 Regler" einsetzt.
Dabei handelt es sich um eine Platine, in der alle Motorregler integriert sind und die einfach auf den Frame gesteckt wird.
Dies ist meiner Meinung auch die bessere Lösung, da so eine Platine weitaus praktischer ist, man Gewicht spart und es auch besser aussieht, als wenn man 4 einzelne Regler an jeden Arm klebt.
Auch bei dem Regler muss man darauf achten, dass dieser 6S verträgt!
Ein guter und zuverlässiger 4in1 Regler ist im Mamba F405 Stack enthalten.
Stack bedeutet hier, dass es sich dabei um ein Bündel mit einem 4in1 Regler (ESC), zusammen mit einer Flugsteuerung (Flightboard oder FC) handelt.
So bekommt man also einen Drehzahlregler und ein Flightboard (Erklärung siehe weiter unten), die perfekt aufeinander abgestimmt sind in einem.
Diese Kombination ist sehr gut, was Performance und Zuverlässigkeit angeht und wird von sehr vielen Piloten erfolgreich benutzt.
Falls mal ein Teil davon kaputt gehen sollte, gibt es den Regler und das Flightboard auch einzeln zu kaufen.
Der Mamba F405 Stack ist auch bis 6S freigegeben:
4. Flugsteuerung (FC)
Bei der Flugsteuerung bzw. dem Flightboard, handelt es sich um eine Platine, die für viele verschiedene Funktionen notwendig ist.
Man könnte sie als das Gehirn der Drohne bezeichnen.
An dieser Platine sind alle weiteren elektronischen Komponenten des Copters angeschlossen und miteinander vernetzt.
Von hier aus werden die Signale, die von der Fernsteuerung empfangen werden verarbeitet und an die Drehzahlregler, die FPV Kamera, den Videosender und an alle weiteren Komponenten wie Ortungspiepser oder LED´s weitergegeben.
Außerdem ist in dieser Steuerung ein Stabilisierungssystem integriert, welches den Copter in der Luft stabilisiert und dafür sorgt, dass er leichter zu kontrollieren ist und weniger empfindlich auf äußere Einflüsse wie zb. Wind reagiert.
Dabei handelt es sich aber nicht um ein GPS System, das den Copter vollkommen automatisch fliegen lässt, so wie das bei herkömmlichen Kameradrohnen der Fall ist, sondern der Pilot muss trotzdem noch die komplette Steuerung übernehmen und ihm wird nicht die ganze Arbeit abgenommen.
Ohne diese elektronische Stabilisierung wäre jeder Mensch einfach komplett überfordert und der Copter wäre nicht fliegbar.
Der Mamba F405 ist ein günstiger und sehr guter Controller, der von vielen Piloten benutzt wird:
5. FPV Kamera
Mit Hilfe der FPV Kamera, ist es für den Piloten möglich, den Copter in Verbindung mit einer FPV Videobrille zu steuern und dabei auch die Cockpitperspektive zu erleben.
Also der Pilot hat die Perspektive, als würde er selbst in der Drohne sitzen und mitfliegen.
Auch bei den Kameras gibt es eine sehr große Auswahl und es gibt keine sehr wichtigen Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen.
Die Wahl wird hauptsächlich anhand von Größe und Gewicht und evt. zusätzlichen Features sowie der maximalen Spannungsverträglichkeit getroffen.
Eine bewährte, kleine und leichte Kamera ist die Runcam Swift Micro v3:
6. Videosender
Der Videosender ist eine Platine, die das Bild, welches die FPV Kamera aufnimmt an die FPV Brille zum Piloten sendet.
Am Videosender ist dafür eine Antenne angebracht.
Einer der besten Videosender ist der TBS Unify Pro:
7. Steuerempfänger
Dieser empfängt die Signale der Fernsteuerung und gibt sie an die Flugsteuerung weiter.
Die Wahl des Empfängers richtet sich daran, welche Fernsteuerung man besitzt.
8. Flugakku
Der Flugakku ist in den meisten Fällen die einzige Stromquelle an Board.
Mit ihm sind je nach Kapazität und Flugstil, Flugzeiten zwischen 1,5 Minuten und 10 Minuten oder länger zu erreichen.
In einem Rennen, bei dem die ganze Zeit über Höchstleistung abverlangt wird, wird der Akku natürlich schneller leer gezogen. Oft innerhalb von 1,5 Minuten.
Wenn man gerade als Anfänger jedoch die meiste Zeit nur gemütlich fliegt und dadurch nur niedrige Ströme fließen, sind Flugzeiten von mindestens 10 Minuten pro Akku möglich.
4S Lipos sind logischerweise etwas günstiger, aber ich würde auf jeden Fall direkt zu 6S Akkus raten.
Mit ihnen sind etwas längere Flugzeiten und mehr Leistung möglich.
Außerdem sind sie letzten Endes auf lange Sicht sogar günstiger als 4S Akkus, da sie belastbarer sind und somit länger halten.
Man muss jedoch genau darauf achten, dass ALLE!!! Komponenten des Copters auch bis 6S ausgelegt sind!
Viele elektronische Komponenten sind nämlich nur bis 4S ausgelegt und diese würden direkt abrauchen sobald man einen 6S Akku anschließen würde!
Auch daher sollte man sich direkt für ein 6S System entscheiden, denn so spart man es sich, extra neue Komponenten kaufen zu müssen wenn man später doch auf 6S wechseln möchte!
einer der besten und leistungsstärksten Akkus ist der Tattu R-Line:
Dieser ist speziell für die höchsten Ansprüche im FPV Race entwickelt worden.
9. Propeller
Propeller gibt es in unterschiedlichen Formen und Farben.
Ebenso kann man zwischen unterschiedlichen Anstellwinkeln (Steigung) der Propellerblätter wählen.
Je steiler der Anstellwinkel, umso aggressiver fliegt sich der Copter und umso höher ist die Endgeschwindigkeit.
Allerdings wächst auch der Stromverbrauch, je höher der Anstellwinkel ist und die Flugzeit verkürzt sich dementsprechend.
Außerdem erwärmen sich die Motoren und die Motorregler mehr.
gute, universell einsetzbare Propeller sind die Dalprop Cyclone T5046:
10. Ortungspiepser (Buzzer)
Man sollte unbedingt einen Ortungspiepser installieren, da es leicht passieren kann, dass man ohne Diesen, den Copter nicht mehr findet, falls er mal in hohes Gras, ein Feld oder in einen Wald o.ä. stürzt.
Sollte dies einmal passieren, dann legt man einfach an der Fernsteuerung einen Schalter um und der Piepser gibt kontinuierlich laute Piepsgeräusche ab.
Außerdem können über diesen Piepser auch sämtliche Warnungen wie zb. ein leerer Flugakku signalisiert werden.
Eine weitere, wenn auch etwas teurere Variante, sind Piepser, die auch Töne abgeben, falls nach einem Absturz der Flugakku getrennt worden sein sollte, was in diesem Fall zur Folge hat, dass der Copter komplett stromlos ist und somit auch ein normaler Piepser keine Töne mehr abgeben kann.
Diese speziellen Piepser hier allerdings, werden durch einen eigenen kleinen Akku mit Strom versorgt.
Das heißt auch wenn der Hauptakku des Copters getrennt ist und der Rest somit stromlos ist, funktioniert dieser Piepser immernoch, da er einen eigenen, unabhängigen Akku besitzt. Er aktiviert sich automatisch, wenn er merkt, dass die Hauptstromquelle unterbrochen ist und gibt dann mindestens für die nächsten 2 Tage kontinuierlich Töne ab!
11. LED´s
LED´s sind kein Muss aber sie sind vorallem bei etwas dunkleren Lichtverhältnissen wirklich ein optisches Highlight.
Aber auch bei Tageslicht sind diese durch ihre hohe Leuchtkraft sehr gut zu erkennen und können einerseits Zuschauern bei der Orientierung helfen, da Copter durch ihre geringe Größe oft schon relativ schwer zu erkennen sind und andererseits sehen andere Piloten den Copter vorallem in einem Rennen direkt und können entsprechend reagieren.
Andernfalls kann es leicht passieren, dass man von einem anderen Piloten übersehen wird und die 2 Drohnen zusammenprallen.
Über die Software der Flugsteuerung lassen sich verschiedene Farben und Leuchtprogramme einstellen.